Aufruf zur Beteiligung

Video-Aktion

Und warum fährst DU nach Leipzig?
Es gibt viele gute Gründe. Und sie sind alle unterschiedlich. Wir wollen euch zum sprechen bringen, und starten deshalb eine Videokampagne: Mach selbst ein Handyvideo und schick uns dein Video an video@welcome2stay.org, hier sind die Regeln:

  • Dauer: 15-20 Sekunden
  • Am Anfang: Ich komme nach Leipzig, weil…
  • Am Ende: Wir sehen uns in Leipzig!
  • Bitte das Video im Querformat aufnehmen!
  • Bitte teile uns in der Mail deinen Vornamen und den Namen deiner Initiative mit
  • Falls die Datei zu groß für eine E-Mail ist, kannst du uns gerne auch einen Download-Link schicken (z.B. Dropbox, WeTransfer, usw.). Bitte Link oder Datei an: video@welcome2stay.org

Call for Contribution – Aufruf zum Mitmachen

Im letzten Jahr ist etwas Unglaubliches geschehen: Hunderttausende Menschen überwanden auf eigene Faust zahlreiche Landesgrenzen und erreichten selbstorganisiert dieses Land. Als deutlich wurde, dass staatliche Stellen nicht angemessen handelten, um für die Neuangekommenen das Notwendige bereitzustellen, reagierten Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen Alteingesessene spontan und schufen gemeinsam mit den Geflüchteten Strukturen der Solidarität und der Verständigung, sie organisierten öffentlichen Feste und setzten gegen rechte Hetzer Zeichen. Jenseits der etablierten Institutionen entstand ein breiter und transnationaler Prozess, der auf eine
zukünftige Gesellschaft verwies, in der sich Fragen nach gerechter Verteilung, Zugehörigkeit und
sozialen Rechten neu formulierten.

Eine gegensätzliche Reaktion war ein sich verschärfender Rassismus, der die neue Situation – statt als gemeinsame Herausforderung – als einen Konkurrenzkampf um die Reste des zunehmend ungleich verteilten gesellschaftlichen Reichtums formulierte. Dieser Rassismus erfuhr eine breite mediale Öffentlichkeit. Er manifestierte sich in rechtsextremen Parteien und Aufmärschen, in Brandanschlägen und Übergriffen, aber auch in der Rückkehr der nationalen Grenzen, der Schaffung von menschenunwürdigen Lagern und einer beispiellosen Entrechtung von Geflüchteten in den undemokratisch zusammengeschusterten Asylpaketen. Vor dem Hintergrund dieses nationalistischen Getöses verloren die unzähligen solidarischen Projekte, Initiativen und gemeinsam errungenen Erfolge an Hör- und Sichtbarkeit. Der Gipfel in Leipzig will das ändern!

Er will die verstreute, aber hochgradig vernetzt und effizient arbeitende humanistische, kämpferische, unabhängige und solidarische Bewegung der Vielen wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatten rücken und eine Stimme verleihen, die nicht ignoriert werden kann. Und er möchte dazu beitragen, den Schritt von der Willkommensbewegung zu einer Bleibekultur gemeinsam aus den Bedürfnissen der vielen Akteure zu entwickeln. Dafür laden wir alle Beteiligten ein aus den Kleiderbörsen und Suppenküchen, Refugee-Gruppen und Antira-Zusammenhängen, Hilfsprojekten und Initiativen, Ehrenämtler und Kreative, Aktivist_innen und Netzewerker_innen, Kämpfende und Unzufriedene, aber auch Aktive aus Institutionen, Verbänden, Organisationen, die sich eine gerechte Welt auf die Fahnen geschrieben haben. Wir laden sie ein, sich an dem Gipfel und auch an der Gestaltung des Gipfels und schon im Vorfeld zu beteiligen.

Dies kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen:

1. Beteiligung an der Konzeption:

Wir möchten schon im Vorfeld eine Debatte um die strukturellen Möglichkeiten, politischen Herausforderungen und gesellschaftlichen Chancen eines Gipfels, der die Vielen und Unterschiedlichen auf Augenhöhe zusammenbringen kann, beginnen und in den Wochen vor dem Gipfel dezentrale Beratungstreffen mit Multiplikator_innen planen. Könntet ihr euch vorstellen an diesem teilzunehmen? Dann meldet euch bei uns: mail@welcome2stay.org

2. Beteiligung über Workshops & Panels:

Die einleitenden Panels und parallelen Workshops sollen entlang von vier Fragestellungen konzipiert werden. Damit wir eure Anregungen besser bearbeiten können, bitten wir euch diese entlang der vier Fragestellungen zu formulieren. Natürlich können aber auch diese erweitert werden, ihr habt inhaltliche Ergänzungen und euch fallen dazu schon potentielle Vortragende ein.

1. Erfahrungen: Was ist in den letzten 12-24 Monaten passiert? Welche Strukturen und Aktivitäten haben sich entwickelt, welche neuen Allianzen sind hier entstanden? Welches Wissen wurde darin generiert? Was wurde neu erfunden? Wie konnte sich die Solidarität ausbilden und verstetigen?
2. Kämpfe: Welche Hindernisse mussten überwunden werden? Welche Kämpfe wurden ausgefochten? Welche Taktiken wurden gefunden? Welche strukturellen, institutionellen und alltäglichen Schwierigkeiten galt es zu meistern? Wie wurden diese angegangen, was ist auch „liegen geblieben“?
3. Konflikte: Was waren und sind die Trennungslinien innerhalb der breit entstandenen Willkommenskultur mit Aktiven an den unterschiedlichsten Orten: in Initiativen und in Institutionen und Bewegungen? Welche Probleme ergeben sich aus den unterschiedlichen Positionen und Hierarchien? Wo sind die Grenzen der Solidarität? Und wie wurde mit diesen und anderen Grenzen umgegangen, was war dafür hilfreich und unterstützend?
4. Visionen: Wie kommen wir vom Kommen zum Bleiben? Wie können solidarische Strukturen verstetigt werden? Wie können wir in die etablierten Strukturen hineinwirken? Was braucht es, um die rassistische Spaltung dauerhaft schließen zu können?

3. Transitlounge:

Hier können sich die vielfältigen Initiativen, Organisationen, Verbände und Institutionen mit einem Stand präsentieren. Die Transitlounge dient der Begegnung, des Informationsaustausches und der Vernetzung über den gesamten Zeitraum des Gipfels. Könnt ihr euch vorstellen einen Stand zu betreuen oder habt ihr sogar kreativere Ideen, um euch und eure Erfahrungen zu präsentieren?

4. Kulturelle Intervention:

Die Workshops, Präsentationen und Interventionen sollen der Vielfältigkeit der Bewegung entsprechen und neben klassischen Diskussionen auch andere kulturelle Formate beinhalten – von Film- und Diavorträgen über Lesungen zu Musik und vielem mehr: Feel free to express yourself.

Wir bitten alle Vorschläge und Beiträge hier anzumelden (einfach unten einen Kommentar hinterlassen) oder per E-Mail an mail@welcome2stay.org zu schicken.