Mit wieder einmal überwältigender Beteiligung von insgesamt 120 Menschen traf sich Welcome2Stay am Sonntag in Berlin zum ersten gemeinsamen Arbeitstreffen. Nachdem schon die Anzahl der Interessierten beim Kongress in Leipzig die Hoffnungen übertroffen hatte, zeigt dies vor allem eins: es gibt ein großes Bedürfnis danach der Bewegung des Willkommens, der Solidarität, der Migration und des Antirassismus eine gemeinsame Stimme zu verleihen und sie gesellschaftlich endlich sichtbarer zu machen. Wir alle sind in unterschiedlichen Orten aktiv, ob wir Deutschunterricht geben, Menschen zu den verschiedenen Ämtern begleiten oder versuchen, die Abschiebungen der Hinzugezogenen zu verhindern, doch es verbindet uns, dass wir alle auf unterschiedliche Art für das Recht aller Menschen zu kommen, zu gehen und zu bleiben eintreten.
In den verschiedenen Panels und Kleingruppen wurde immer wieder deutlich, dass das Bedürfnis sich auszutauschen und mit einem gemeinsamen politischen Ausdruck aktiv zu werden groß ist. Denn wir sind zwar alle auf irgendeine Art aktiv, aber zum Großteil bleibt unser Engagement oder unsere Arbeit unsichtbar. Eins war also fast allen klar. Wir sind zwar viele, aber sichtbar in den Medien und auf der Straße sind fast nur die Rechten, die für geschlossene Grenzen und Obergrenzen eintreten.
Lange wurde also über Formen gemeinsamen politischen Ausdrucks und die Möglichkeiten sich gemeinsam bundesweit zu organisieren und zu vernetzen diskutiert. Das Ergebnis ist nun ein konstituierter neuer Koordinierungskreis, der die bundesweite Koordination übernimmt und die Entscheidung, einen gemeinsamen politischen Aktionstag als Welcome2Stay zu machen, an dem wir bundesweit unsere Vielfältigkeit und unsere Forderungen sichtbar machen werden.